Ein kurzer Streifzug durch die sozialen Medien genügt, um zu sehen, welche Themen gerade die Gesellschaft bewegen. Und Essen ist dabei an vorderste Stelle. Essen ist die neue Religion! Viele Unternehmen haben das bereits erkannt und reagiert, denn auch die tägliche Mittagsverpflegung der MitarbeiterInnen ist davon betroffen und wird immer mehr zum Differenzierungsfaktor im Kampf um die besten Talente. Was ist also wichtig zur Schaffung einer eigenen kulinarischen Identität als Teil der Unternehmenskultur?
1. Eine zeitgemäße Gastronomie, die den Erwartungen der MitarbeiterInnen entspricht.
Die Gesellschaft wird immer anspruchsvoller, wenn es um Essen und Trinken geht. MitarbeiterInnen werden sich nicht nur zunehmend der Nachhaltigkeit und der Herkunft der Zutaten bewusst, sondern erwarten auch eine größere Vielfalt an Optionen und möchten sich von verschiedenen, aufregenden Aromen inspirieren lassen. Eine Sodexo-Studie in Großbritannien und Irland spiegelt diese Verschiebung wider. Über die Hälfte (56%) der Befragten wünschten sich Zugang zu einer größeren Auswahl an gutem Essen bei der Arbeit. Die Studie ergab auch, dass die Standards hoch sind – 84% der MitarbeiterInnen sind der Meinung, dass ihr Mitarbeiter-Restaurant die gleiche oder eine bessere Auswahl bieten sollte als ein öffentliches Restaurant. Zusätzlich zu mehr Abwechslung möchten die heutigen gesundheitsbewussten MitarbeiterInnen Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln, die ihnen helfen, ihre gewählte Ernährungsform (z.B. vegetarisch) einzuhalten. Dennoch haben viele MitarbeiterInnen Schwierigkeiten, am Arbeitsplatz gesunde Alternativen zu finden.
2. Ein Angebot über den ganzen Tag verteilt.
Zeitdruck und variable Arbeitsmuster fordern die traditionelle Mittagszeit von 12.00 bis 14.00 Uhr heraus, wobei sich ein festgelegter Zeitrahmen an Arbeitstagen als zu restriktiv herausstellt. Auch die Essgewohnheiten ändern sich. Nicht jeder möchte drei Hauptmahlzeiten pro Tag, wobei einige Menschen sich dafür entscheiden, wenig und häufig zu essen, um das Energieniveau während langer Schichten bei der Arbeit aufrechtzuerhalten. Aufgrund dieser Entwicklung wünschen sich die MitarbeiterInnen mehr Flexibilität, wann und wo sie Mahlzeiten einnehmen, und sie erwarten, dass Mitarbeiter-Restaurants den ganzen Tag über ein entsprechendes Angebots-Sortiment anbieten. Hier biete sich das Konzept des Work Cafés perfekt an.
3. Transformation des Mitarbeiter-Restaurants zu einem Co-Working-Space oder einer multifunktionellen Begegnungszone.
Die heutigen Mitarbeiter erwarten von ihrem Arbeitsplatz interaktive, lebendige Bereiche, in denen sie sich mit Kollegen austauschen oder informelle Besprechungen abhalten können. Genslers US-Arbeitsumfrage 2019 bestätigt dies. Für viele Unternehmen steht die Raumoptimierung absolut im Fokus um Mietflächen zu reduzieren. Auch dazu eignet sich das Work Café Konzept, wobei dieses über die über die reine Optimierung der Raumnutzung hinaus geht. Die bereits erwähnte Genslers Studie ergab, dass ein Arbeitscafé vor Ort in Bezug auf die Effektivität und Erfahrung der Mitarbeiter einen höheren Stellenwert als eine herkömmliche Cafeteria hat. Die Umfrage ergab auch, dass Menschen, die im Work Café regelmäßig arbeiten produktiver und effizienter sind.