Arbeitgeberattraktivität
Um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern, sollten Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die gezielt die Bedürfnisse der (potenziellen) Arbeitnehmer befriedigen. Denn was nützt es, wenn das Unternehmen Firmenwagen bereitstellt, obwohl sich die Mitarbeiter eine betriebseigene Kita wünschen? Die Wünsche der zur Verfügung stehenden Talente sind durchaus unterschiedlich. Und ja, Frauen haben teils andere Bedürfnisse als Männer. Ebenso können sich die Bedürfnisse der jüngeren Arbeitnehmer von denen der älteren unterscheiden.
2015 wertete das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität, Zeag GmbH, die Ergebnisse einer großangelegten Befragung von 16.274 Führungskräften und Mitarbeitern aus 96 Unternehmen aus (Top-Job-Trendstudie / Universität St. Gallen / 2015). Die Unternehmen haben beim Arbeitgeber-Benchmarking „Top Job“ ihre Attraktivität messen lassen. Bei der Befragung wurde nach Kriterien gefragt, die ein Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv machen.
Die Ergebnisse wurden in der „Top-Job-Trendstudie“ zusammengefasst.
Diese Analyse zeigt: Männern ist die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf besonders wichtig. Auch legen sie erhöhten Wert auf eine Kultur des Vertrauens. Frauen hingegen wünschen sich eine inspirierende Führung und die Möglichkeit, internes Unternehmertum zu leben. Die Trend-Forscher haben herausgefunden, dass es nicht allzu viele unterschiedliche Strategien für die einzelnen Zielgruppen braucht – so ähneln die Erwartungsprofile der Generation X sehr stark denen der Männer, jene der Generation Y denen der Frauen. Über alle Zielgruppen hinweg sind die stärksten Faktoren für die Arbeitgeberattraktivität in absteigender Bedeutung die folgenden:
• Internes Unternehmertum
• Vertrauen
• Familienorientierung
• Produktive Energie
• Angenehme Energie
Bei den Männern steht das Vertrauen als Attraktivitätsfaktor vor dem internen Unternehmertum an der ersten Stelle. Bei den Frauen rücken speziell noch die Lernmöglichkeiten in den Fokus – sie stehen nach dem internen Unternehmertum auf Rang zwei der Faktoren für die Arbeitgeberattraktivität. Die Faktoren, die die Attraktivität negativ beeinflussen, sind über alle Zielgruppen hinweg die folgenden –
in absteigender Bedeutung:
• Beschleunigungsfalle
• Zentralisierung
• Resignative Trägheit
• Korrosive Energie
• Altersdiskriminierung
Eine Analyse der Studie hinsichtlich Serviceleistungen am Arbeitsplatz, welche die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität fördern, bringt es auf den Punkt: Jene Serviceleistungen, die Effizienz fördern und zeitliche Freiräume schaffen, bringen den größten Mehrwert.